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„Exoskelette im Allgemeinen, also Ergonomie und Exoskelett, haben wir nicht allein als Installation eines Geräts abgearbeitet, sondern als wichtigen Bestandteil der Arbeitsplatzgestaltung.“
Erfahrungsbericht von Marjorie Klein, Koordinatorin für Gesundheitsschutz und Sicherheit bei Elior, über ihre Vorgehensweise im Bereich Gesundheitsschutz und Sicherheit vor und nach der Integration des Exoskeletts Japet.W.
Das Unternehmen Elior bietet seinen Kunden, bei denen es sich um Unternehmen, Schulen oder sozialmedizinische Einrichtungen handeln kann, Gemeinschaftsgastronomie an. Es gilt hierbei die Hauptkunden, aber auch deren Gäste durch die ausgegebenen Mahlzeiten zufriedenzustellen.
Welche Probleme bestanden vor der Einführung des Exoskeletts?
Als ich bei Elior anfing, stellte ich fest, dass es dort verschiedene Arten von Belastungen gab, beispielsweise durch sich wiederholende Bewegungen, aber auch bei Beschäftigten, die durch die jahrelange Arbeit mitgenommen waren. Die Prävention und Sicherheit am Arbeitsplatz haben sich in den letzten 20 Jahren stark weiterentwickelt, ebenso wie die Berücksichtigung von Risiken.
Wir haben mehrere Einschränkungen: Wir sind ein externes Unternehmen, also haben wir keine Kontrolle über die Gestaltung der Räumlichkeiten, der Flächen und das vom Kunden zur Verfügung gestellte Material. Dies führt zu räumlichen, strukturellen und manchmal auch stockwerkbezogenen bzw. von den Eigenschaften des Bodens ausgehenden Einschränkungen, die uns beispielsweise nicht unbedingt die Einführung eines Trolleys erlauben, selbst bei konstanter Höhe. Insgesamt sind wir sehr abhängig von den Strukturen bei den Kunden vor Ort, welche wir nicht beeinflussen können.
Zweitens können wir an einem Ort bis zu 5000 Mahlzeiten produzieren, um sie an andere Einrichtungen auszuliefern. Bei der Ausführung der Dienstleistung gibt es Beschwerlichkeiten hinsichtlich des Tragens von Lasten, da die Mahlzeiten auch innerhalb eines begrenzten Zeitfensters ausgeliefert werden müssen.
„Bei unseren Diensten kommen das Tragen von Lasten, sich wiederholende Gesten und zusätzliche Einschränkungen vor, die zu Arbeitsunfällen führen können.“
Was war Ihr Ansatz, bevor Sie sich für unser Exoskelett Japet.W entschieden haben?
Angesichts dieser Problematik habe ich mich gefragt, wie wir eine Arbeitsstation umgestalten könnten, unter Berücksichtigung der bei uns vorhandenen Gegebenheiten.
Ich dachte mir, dass wir einen Prozess finden müssten, der einheitlich und progressiv für den gesamten Raum Frankreichs angewendet werden kann. Deshalb habe ich einen ganzheitlichen Ansatz etabliert, der von der Bedarfsermittlung über die Geräteauswahl bis hin zur Testung reicht.
Sobald ein Gerät eingeführt wird, wird dem Mitarbeiter ein Protokollheft ausgehändigt, mit dem über einen Zeitraum von zwei Jahren die Integration verfolgt werden kann. Je nach Gerät werden hierfür mehr oder weniger Termine beansprucht. Es gibt Vorrichtungen, die eine intensivere Betreuung erfordern, und andere, bei denen es etwas einfacher ist. Außerdem musste es sich um einen multidisziplinären Ansatz handeln, der Arbeitsmediziner, Koordinatoren, Dienste zur Erhaltung des Arbeitsplatzes und Dienste für Gesundheit und Leben am Arbeitsplatz (Santé et Vie au Travail – SSVT) miteinbezieht.
„Die Einführung eines Geräts ist nur ein Teil der Arbeitsplatzgestaltung. Wenn wir den Rest nicht erledigen, kann die Installation des Geräts nicht funktionieren.“
Mit der Integration des Exoskeletts befinden wir uns in einem umfassenden Prozess bis hin zur Überarbeitung der betrieblichen Risikobewertung für einen Arbeitsplatz.
Wie haben Sie das Exoskelett Japet.W integriert?
Infolge unserer Bemühungen im Bereich Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, entschieden wir uns für das Exoskelett Japet.W, das den Bedürfnissen unseres Kochs entsprach, der an einer Lumbalgie litt.
Das Exoskelett kann ihn bei seinen Handlungen in der Küche unterstützen, wie etwa beim Reinigen, Schälen und Schneiden des Gemüses. Diese Tätigkeiten werden in einer stehenden und statischen Haltung durchgeführt, die den Rücken stark belasten.
Um die Arbeitsplatzgestaltung zu vervollständigen, haben wir eine Spülerhöhung, einen Wagen und einen höhenverstellbaren Vorbereitungstisch eingeführt, um ein Beugen des Rückens zu vermeiden und damit die Belastung der Lendenwirbelsäule.
Haben Sie seit der Integration des Exoskeletts irgendwelche Veränderungen bemerkt?
Wir konnten positive Veränderungen bei den Teams beobachten. Es ist wichtig, sich die nötige Zeit zu nehmen, um den Mitarbeiter zu begleiten, denn über die Einrichtung des Arbeitsplatzes und die einzuhaltenden Regeln der Arbeitssicherheit hinaus bedeutet es auch, Respekt zu zeigen, zuzuhören und sich mit ihm auszutauschen, einfach eine Rückbesinnung auf menschliche Werte.
„Sich die Zeit nehmen, Vertrauen und Respekt zu schenken, den Wert des Mitarbeiters als Individuum anerkennen, das seine Aufgaben perfekt meistert.“
Wenn ich von Wert spreche, dann ist es ein menschlicher Wert, ein Sachkenntniswert. Wenn wir dieses Puzzleteil entfernen, wird es einen großen Mangel an Zusammenhalt geben. Ich möchte, dass die Mitarbeiter wissen, dass sie nicht nur eine Nummer sind.
Es ist wichtig, dass unsere Mitarbeiter wissen, dass wir uns auch um sie kümmern und dass Sicherheit nicht nur aus Einschränkungen besteht, sondern eine großartige Sache sein kann. Durch den CSR (Corporate Social Responsibility) Rebound entsteht ein positiver Schneeballeffekt innerhalb des Teams mit physischer und sozialer Wirkung.
Für unseren Koch Thierry war es sehr anstrengend, zwei Stunden lang zu stehen, um im Selbstbedienungsbereich auszuschenken. Er war froh, dass er sagen konnte: „Selbst, wenn ich nicht jeden Tag in der Selbstbedienungskantine arbeite, so kann ich doch wieder dorthin zurückkehren und erneut mit den Gästen sprechen„, was seiner Arbeit eine neue Dimension und eine neue Wertigkeit verleiht. Wenn man schließlich Speisen produziert, dann produziert man es, um einen Gast glücklich zu machen.
Was gefällt Ihnen am besten an der Exoskelett-Lösung?
Es ist innovativ, man muss auch mit der Zeit gehen. In Bezug auf die Sicherheit am Arbeitsplatz muss man sich selbst in Frage stellen, um sich einer neuen Technologie zu nähern und zu sehen, wie man sie etablieren und integrieren kann.
Für mich ging es nicht darum CSR zu betreiben. Ich war sehr erstaunt über das Ausmaß, das der Prozess annahm, denn anfangs habe ich diesen Prozess auf bescheidene Weise für den Beschäftigten durchgeführt. Es ist in erster Linie bewusst ein menschlicher Ansatz.
„Die Idee ist, diese innovative, sich schnell entwickelnde Technologie zu nutzen, um einem Mitarbeiter zu unterstützen und seine Fähigkeiten zu erhalten. Das hat mich darauf aufmerksam gemacht.“
Für welche Aufgabe(n) und Position(en) würden Sie das Exoskelett empfehlen?
Lieferfahrer, Lagerarbeiter und für Personen in der Produktion mit Erkrankungen im Lendenbereich.
Wie würden Sie Ihre Japet-Erfahrung zusammenfassen?
Für mich war es eine Erfahrung des Vertrauens und des menschlichen Kontakts. Man hat oft das Bild von Start-ups als junge Innovatoren voller Energie, die schnell Fortschritte machen, das stimmt, aber hier habe ich auch den familiären Geist wiedererkannt.
Ich konnte auch Jean-François CRAIPEAU kennenlernen, Hufschmied und Nutzer des Exoskeletts Japet.W, der mir eine andere Dimension des Schmerzmanagements eröffnete.
„Wenn Sie eine Mahlzeit zubereiten, arrangieren Sie eine Vorspeise, die Sie in eine Vitrine stellen. Sie tun dies mit Liebe, denn es ist Ihr Beruf, aber Sie müssen von Belastungen befreit sein, um dies auf diese Weise tun zu können.“
Ein Wort zum Schluss?
Die Leute denken beim Exoskelett nur an etwas Innovatives, Robotisches und Produktivitätsbeschleunigendes, obwohl es das nicht ist. Wir werden keine Übermenschen schaffen.
„Bleiben Sie mitarbeiterorientiert.“