Vermeidung von Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) mithilfe neuer Technologien
Viele ArbeitnehmerInnen sind Arbeitsbedingungen ausgesetzt, die zu Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) führen können. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über innovative Lösungen, die von Unternehmen angeboten werden und das Auftreten von MSE verhindern können.
Heute sind Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) die Ursache für 87% aller Berufskrankheiten in Frankreich. Sie wirken sich direkt auf die Gesundheit der Beschäftigten aus und führen zu Müdigkeit, Schmerzen und krankheitsbedingten Ausfällen.
Dank der angebotenen Lösungen der Unternehmen Moovency, MOTEN und T.E.A., ist es nun möglich diesen Erkrankungen vorzubeugen und sie zu vermeiden.
Von der digitalen Lösung, dem Abhören von Muskelgeräuschen bis hin zur Messung und Analyse des menschlichen Verhaltens – jede Technologie hat ihre Besonderheiten und passt sich an die Bedürfnisse des Unternehmens an.
KIMEA von Moovency, die 100% digitale Lösung, um das Risiko von Muskel-Skelett-Erkrankungen zu messen
Das vor drei Jahren gegründete Unternehmen Moovency unterstützt Industrieunternehmen bei der Prävention von MSE, die mit den Gesten und Haltungen der Person zusammenhängen, mithilfe der KIMEA-Lösung. Die Kamera eines einfachen Smartphones zur Erfassung der Bewegung sowie eine Cloud-Plattform reichen aus, um die Risiken von MSE zentral zu analysieren.
„KIMEA ist ein wirksames Mittel, um Prävention und Unternehmensleistung in Einklang zu bringen.“
Pierre Plantard, Mitbegründer und Vorsitzender von Moovency
KIMEA, das über eine Cloud genutzt werden kann, ist für mehrere Verwendungszwecke in Unternehmen geeignet. Der am weitesten verbreitete ist nach wie vor die Erstellung einer Risikokartografie, die es ermöglicht, die am stärksten belastende und eine Anpassung erfordernde Arbeitsstation zu identifizieren.
Vom Verkauf oder Abonnement dieser Lösung bis hin zu einem echten ergonomischen Ansatz, entscheidet sich MOOVENCY für eine individuelle Begleitung entsprechend der Bedürfnisse des Unternehmens.
In seinem ergonomischen Ansatz definiert Moovency alle Risikofaktoren, die organisatorischer, psychosozialer oder anderer Art sein können. Diese Daten können von Ergonomen ausgewertet werden, die schließlich Verbesserungen und Anpassungen des Arbeitsplatzes vorschlagen können.
Bei der Einführung eines Hilfsmittels wie etwa eines Exoskeletts ist Moovency in der Lage, ein „Vorher-Nachher“-Vergleich zu erstellen, indem es die Auswirkungen des Hilfsmittels auf die Körperhaltung analysiert. Nach der Umgestaltung eines Arbeitsplatzes bemisst die „Vorher-Nachher“-Analyse den potenziellen Gewinn der eingeführten Maßnahme im Vergleich zur vorherigen Situation.
Die Anwendung ist einfach. Es muss lediglich ein Arbeitsplatz gefilmt werden und aus den Gelenkwinkeln des erstellten digitalen Zwillings wird ein Risiko-Score berechnet. Das Tool ist minimalinvasiv: Der Bediener muss nichts am Körper trage und wird so nicht bei seiner Arbeitstätigkeit behindert.
Ursprünglich mit einem Team von 3 Personen gestartet, hat Moovency heute etwa 20 Mitarbeiter mit dem Ziel, ab dem nächsten Jahr international zu expandieren. Moovency ist von den CARSAT mit einem Gütesiegel versehen und hat die Möglichkeit, im Rahmen des Programms TMS Pros tätig zu werden. Hierbei kann es subventionierte Dienstleistungen im Bereich der Ergonomie zur Reduzierung und Prävention von MSE für Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten anbieten.
„Für uns ist die Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen nicht nur den großen Konzernen vorbehalten“.
MOTEN, die Messtechnologie, die auf Muskelgeräusche „hört“
MOTEN Technologies wurde 2018 gegründet und unterstützt Unternehmen aus den Bereichen Hoch- und Tiefbau, Logistik und Industrie bei der Prävention von Risiken für Berufskrankheiten und Unfällen, die mit körperlicher Aktivität zusammenhängen.
„MOTEN Technologies bewahrt die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Männern und Frauen, deren Muskeln ein wertvolles und unersetzliches Kapital darstellen.“
Marie-Anne Grangeret, Partnerin und Leiterin der Operatoren bei MOTEN Technologies
Ursprünglich „lauschte“ Maxime Projetti, CEO bei MOTEN Technologies, mithilfe seismischer Sensoren den Geräuschen der Erde, um die begehrten Ressourcen (Öl, Gas, Wasser…) besser lokalisieren zu können. Er wollte seine Fähigkeiten den Menschen zur Verfügung stellen und transformierte diese seismischen Sensoren in Sensoren, die „auf die Geräusche der Muskeln hören“ und den Grad ihrer Belastung und Ermüdung in jeder Situation offenbaren. Das Ziel ist somit, die Muskelkondition auch außerhalb des Labors messen zu können.
Es handelt sich um eine Technologie mit einem 2-in-1-Sensor, die es ermöglicht, sowohl die Quelle der Bewegung (die Muskelaktivität) als auch ihre Realisierung (die Geste) mit Sensoren zu messen, die nur auf der Haut angebracht sind.
Von der Erkennung, über die Risikoanalyse bis hin zur Implementierung von Lösungen, passt MOTEN seine Lösung an die Akteure an.
„So hat beispielsweise der Einsatz unserer Lösung bei einem Bauunternehmen im Rahmen einer Arbeitsplatzanalyse ergeben, dass 20 % der Muskelanstrengungen auf vermeidbare Situationen zurückzuführen sind.“
Andererseits bietet MOTEN auch die Diagnose für die Auswirkungen von Hardware an.
„Wir konnten die Auswirkungen und die Wirksamkeit mehrerer Exoskelette für einen Akteur im Einzelhandel messen.“
CAPTIV und ErgoLife, zwei Lösungen zur Vermeidung von Berufsrisiken und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen
Seit über 35 Jahren ist T.E.A (Tech Ergo Appliquées) auf die Messung und Analyse des menschlichen Verhaltens spezialisiert, mittels Lösungen, die auf einem multifaktoriellen Ansatz basieren: biomechanischen (Motion Capture), physiologischen (EKG, EMG, etc.) und umweltbedingten (Vibrationen, Lärm, thermische Umgebung, etc.) Faktoren. Dies ermöglicht eine gründliche und umfassende Diagnose, um alle Risikofaktoren für Muskel-Skelett-Erkrankungen zu erfassen.
„Hierbei wird ein umfassender Ansatz verfolgt der von der Schulung, über die Nutzung der Lösung bis hin zur individuellen Betreuung entsprechend den Bedürfnissen reicht.“
Jean-Marie Diroux, geschäftsführender Direktor bei T.E.A.
Die schnelle Identifizierung von Risiken am Arbeitsplatz wird von Kunden immer häufiger gefordert. Aus diesem Grund wurden die Lösungen CAPTIV und ErgoLife entwickelt, um den Bedürfnissen der Praxis und dem Leistungsstreben des Unternehmens gerecht werden.
Die zuerst entwickelte CAPTIV-Lösung ermöglicht einen gründlichen Ansatz zur Identifizierung der grundlegenden Ursache und zur Kontrolle der Risikofaktoren für MSE, um bei der Einführung eines Präventionsansatzes zu helfen. Sie ermöglicht auch die Bewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses bei der Verwendung von Exoskeletten hinsichtlich der Haltungsbelastung, der Muskelanstrengung und der Akzeptanz des Exoskeletts durch die Arbeitnehmer.
Vor kurzem hat T.E.A. ErgoLife entwickelt, um einen globalen Ansatz zur Abbildung und Priorisierung der Arbeitsplätze mit dem größten Risiko durchzuführen.
Beim Einsatz vor Ort muss die Person nur mit den Sensoren ausgestattet und die Aufzeichnung gestartet werden, um die Aktivität zu analysieren. Die Technologie wird somit die Visualisierung der Arbeitsaktivität in Echtzeit durch den digitalen Zwilling ermöglichen, der die Gelenkbelastungen veranschaulicht.
T.E.A. unterstützt Unternehmen durch die Integration von Messlösungen direkt in die virtuelle Realität, die eine ergonomische Bewertung in einer immersiven Umgebung ermöglichen. Hierdurch wird schließlich ermöglicht, dass zukünftige Einschränkungen bereits vorausgesehen, Zeit für die Erstellung von Prototypen gespart und zusätzliche Änderungskosten begrenzt werden können, wenn das Produkt einmal am Arbeitsplatz integriert ist.
„Kollaborative Lösungen ermöglichen es, die Beschäftigten in den Präventionsprozess einzubeziehen.“
Wir rüsten Unternehmen aus und begleiten sie bei der Einführung eines dauerhaften Präventionskonzepts, indem wir auf das Programm TMS Pros zugreifen, das von den CARSAT gefördert wird.