Zurück zu Integrator Antoine DUCROUX, Framatome
„Wenn wir alle möglichen Lösungen zur Risikominderung ausgeschöpft und dabei die neun allgemeinen Präventionsprinzipien befolgt haben, ziehen wir den Einsatz von Exoskeletten in Betracht.“
Erfahrungsbericht von Antoine Ducroux, Ingenieur für Risikoprävention, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz bei Framatome. Er berichtet über die Vorgehensweise im Bereich Gesundheit und Sicherheit vor und nach der Integration des Exoskeletts Japet.W.
Framatome ist ein Unternehmen mit rund 15.000 Mitarbeitern, Hersteller von nuklearen Kesselanalgen, Lieferant von Ausrüstungen, Dienstleistungen und Brennstoffen für hohe Sicherheits- und Leistungsniveaus.
Welche Probleme bestanden vor der Einführung des Exoskeletts bei Framatome?
Ursprünglich, im Jahr 2013, stellten wir Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten oder Beschwerden von Teams rund um manuelle Handhabungen, Gesten und Körperhaltungen fest. In diesem Zusammenhang wollte das Unternehmen innovative Lösungen finden, um die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter zu verbessern.
Im Jahr 2015 haben wir mit der Forschung zu Exoskeletten begonnen. Insbesondere haben wir Arbeiten in Zusammenarbeit mit der AFNOR-Gruppe (Association Française de Normalisation) und dem INRS (Institut National de Recherche et de Sécurité) initiiert.
Im Zeitraum 2019-2020 sind viele Unternehmen in den Markt für Exoskelette eingestiegen. In diesem Zeitraum konzentrierten wir uns auf die Problematik bei Schleifaktivitäten, bei denen das Arbeiten mit erhobenen Armen notwendig ist. Wir arbeiteten daher mit dem Unternehmen HMT France mit Sitz in Tarbes zusammen.
Derzeit testen wir mehrere Exoskelette, insbesondere das Japet.W, für alle Belastungen im Rückenbereich.
„Mit dem Japet.W ist es unser Ziel, den Rücken der Beschäftigten bei Arbeiten mit Zwangshaltungen, statischen Haltungen oder beim Tragen von Lasten zu entlasten.“
Warum haben Sie sich für die Einführung des Exoskeletts entschieden?
An einigen Arbeitsplätzen können wir keine technischen, personellen oder organisatorischen Maßnahmen durchführen.
Dies sind entweder Arbeitsplätze, die wir durch Risikoanalysen und Arbeitsplatzstudien identifiziert haben, oder bei denen konkrete Anfragen vorliegen.
Die Exoskelette werden uns somit ermöglichen, Risiken zu reduzieren, Haltungen zu entlasten und die Arbeitsbedingungen generell zu verbessern.
Welche Lösungen haben Sie vor dem Exoskelett implementiert?
Um das Tragen von Lasten zu verringern, setzen wir, wenn möglich, mechanische Hilfsmittel ein. Außerdem statten wir unsere Kisten mit Rollvorrichtungen aus. Darüber hinaus werden die meisten Mitarbeiter in der richtigen Körperhaltung geschult.
Trotz all dieser Präventionsmaßnahmen stellen wir bei unseren Tätigkeiten anhaltende Risiken fest. Daher haben wir beschlossen, das Tragen eines Exoskeletts einzuführen, nachdem wir alle anderen Lösungen ausgeschöpft hatten.
„Das Exoskelett ist das letzte Mittel bei den Präventionsmaßnahmen.“
Wie wird das Exoskelett in Ihrem Unternehmen eingesetzt?
Wir setzen das Japet.W zur Prävention ein, aber auch, um Menschen mit Erkrankungen zu entlasten.
Der erste Arbeitsplatz, der für das Japet.W Exoskelett identifiziert wurde, betrifft Mitarbeiter, die Geräte warten, die in Kernkraftwerken verwendet werden.
Bei den Aufgaben sind sie hauptsächlich mit dem Be- und Entladen von Werkzeugen und der Wartung von Geräten beschäftigt, alles mit manueller Handhabung, statischen und ungünstigen Körperhaltungen.
„Die Nutzer sind mit der Einführung des Exoskeletts zufrieden. Außerdem sind sie hierbei die treibende Kraft, da sie sehen, dass das Gerät ihre Arbeitsbedingungen verbessert.“
Auf der Ebene der vom Exoskelett ausgeführten Dekompression sind sie zufrieden. Die Mitarbeiter fanden das Gerät leicht und unauffällig. Außerdem fühlten sie sich selbstständig und konnten mit den Blicken anderer gut umgehen.
Die Beteiligten haben sich das Exoskelett zu eigen gemacht. Die geschaffene Organisation ermöglichte ein gutes Management (insbesondere das Aufladen der Akkus).
Was gefällt Ihnen an der Lösung am besten?
Interessant ist für die Arbeitsmedizin und uns die Einbeziehung der Prävention, die im Mittelpunkt unserer Tätigkeit steht.
„Im Gegensatz zu einem Lendengurt, bei dem die Muskeln ruhen, ermöglicht das Japet.W-Exoskelett die Aufrechterhaltung der Muskelaktivität.“
An Arbeitsplätzen, an denen wir alle Lösungen ausgeschöpft haben, können wir ein kleines Extra bieten, das in der Entlastung des Rückens besteht.
Für welche Aufgaben/Positionen würden Sie das Japet.W Exoskelett empfehlen?
Ich empfehle das Japet.W Exoskelett für Aufgaben mit Zwangshaltungen (Drehungen, Beugungen, …), statischen Körperhaltungen und/oder Heben von Lasten.
Beachten Sie, dass das Tragen des Exoskeletts bestimmte schädliche Körperhaltungen verhindert.
Wenn Sie Ihre Erfahrung mit Japet zusammenfassen müssten, was würden Sie sagen?
Es ist eine kleine Struktur mit sehr reaktionsschnellen und zugänglichen Mitarbeitern. Wir haben immer Antworten auf unsere Fragen bekommen.